Exklusive Ausstellungsführung im Kunstraum NÖ (8. November 2025)

Zwei Wochen später trafen wir uns im Kunstraum Niederösterreich zur privaten Führung, angeleitet von Nicole Dania Fölß, durch die Ausstellung „On a tongue’s tip, at a world’s lip“. Für viele war es besonders spannend, abstrakte und interaktive Kunst kennenzulernen, gemeinsam zu rätseln, Bedeutungen zu deuten und anschließend die Perspektiven der Künstler*innen zu hören.

Doch der Workshopteil mit dem Künstler*in Zeynab Kirikou Gueye der Führung brachte die Gruppe besonders zum Staunen – und zum Lachen.

Ein interaktives Klangexperiment

Die Teilnehmer*innen wurden in drei Gruppen eingeteilt:

  • Die Wiederholer: Sie imitierten einen einfachen Sound immer wieder.
  • Die Störenfriede: Sie sollten den Klang aufbrechen – kreativ, laut, unerwartet. (Die Kinder meldeten sich hier natürlich sofort begeistert!)
  • Die Leisen: Sie flüsterten ein „Schhhh“ – gefolgt von 5 Sekunden Stille.

Diese Sequenzen wurden mehrmals wiederholt und anschließend die Rollen getauscht. Alles wurde aufgenommen.

Während der Reflexion erzählten einige, wie ungewohnt oder überraschend passend sich ihre jeweilige Rolle anfühlte – viele merkten, wie ähnlich diese Positionen manchmal zu ihrem Alltag passen. Der Rollenwechsel war für manche eine kleine Herausforderung, aber auch ein spannender Perspektivwechsel: Wie fühlt es sich an, die „andere Seite“ zu sein?


© Nick Mangafas / Hunger auf Kunst und Kultur

Zeichnen zu Klängen – was wir hörten, sichtbar machen

Beim anschließenden Zuhören der aufgenommenen Sounds wurde gezeichnet, was man sah, hörte oder fühlte.
Dabei wurde viel beobachtet:

  • Kinder merkten, wie anstrengend es sein kann, ständig „gestört“ zu werden.
  • Mütter lachten, als sie ihr eigenes Lachen oder Flüstern wiedererkannten.
  • Alle stellten fest, wie unterschiedlich Klang wahrgenommen und übersetzt werden kann.

Am Ende waren sich alle einig:
Diese spielerische Auseinandersetzung mit Sprache, Geräusch und Stille war für Groß und Klein ein Highlight.

© Nick Mangafas / Hunger auf Kunst und Kultur

Die zweite Kooperation mit dem Kunstraum Niederösterreich hat einmal mehr gezeigt, wie kraftvoll Kunst sein kann – besonders dann, wenn sie zugänglich gemacht und gemeinsam erlebt wird. Die Verbindung von Poesie, Klang, Reflexion und Kunst hat Räume geöffnet, die sowohl berührt als auch gestärkt haben.

Von kreativen Gedichten über gemeinsame Soundexperimente bis hin zu stillen Erkenntnissen – es war ein Herbst voller Ausdruck, Mut und Miteinander.