Es ist Freitagnachmittag in Wien. Auf dem Maria-Theresien-Platz – zwischen Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum, schenkt die Sonne den dort im Gras verweilenden Menschen herrliche 22°C fürs Gemüt. Dort, bei der Elefantenstatue, direkt vor dem Naturhistorischen Museum, bildet sich langsam eine Gruppe heraus. Das sind wir!

Vom guten Wetter angesteckt, wird sich mit einem großen Hallo begrüßt und ausgetauscht. Kaum sind alle beisammen, wechseln wir vom strahlend blauen Himmel unter die reich geschmückten Decken des Naturhistorischen Museums. Heute ist „unsere“ Choreographin Amanda auch wieder mit dabei, die wir erst vor zwei Wochen in ihrem Stück „Forest of Mirrors, Endangered Human Movements“ sehen durften. Amanda fängt an, ein paar tänzerische Aufwärmübungen mit uns zu machen. Wir klatschen und wippen, lachen, lernen spielerisch unsere Namen und wer welche Sprache spricht. Dabei ist allerhöchste Konzentration gefragt, ansonsten heißt man auf einmal Amir anstatt Soheil oder spricht Japanisch anstatt Dari…

Nach einer kleinen, wohlverdienten Pause bei Orangensaft und bunt bemalten Ostereiern, steht das Treffen ganz im Zeichen einer kleinen Zwischenbilanz. Wir versammeln uns im Kreis und teilen mit dem Rest der Gruppe, was uns bis jetzt an unseren Treffen besonders Spaß gemacht hat, was wir gerne ändern wollen und worauf wir bei den folgenden Treffen Lust haben. Es stellt sich ziemlich schnell heraus: Wir wollen noch mehr Tanzen! Es gibt sehr viele tolle Ideen dazu, wie wir unsere eigene Choreographie entwickeln bzw. weiterentwickeln können. Ganz spontan entscheiden sich ein paar Mutige dazu, Amanda die Choreographie vorzuführen, die wir bei unserem ersten Besuch im Tanzquartier Wien mit Lina eingeübt haben. Und es klappt! Gemeinsam können wir uns an die verschiedenen Tanzsequenzen erinnern und wieder in die tierischen Tanzfiguren schlüpfen. Anschließend zeigen ein paar von uns Tanzschritte bzw. ganze Tänze aus anderen Kulturkreisen, die sie aus ihrem Heimatland kennen und mitgebracht haben. Am Ende sitzt keiner mehr und wir tanzen mit Begeisterung „Dabke“, ein traditioneller Tanz, der unter anderem in Syrien bekannt ist.

Und wir könnten noch lange so weiter tanzen, würde nicht noch ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Programm stehen: Unser Projekt braucht endlich einen Namen! Schließlich wollen wir, so wie wir es heute gemeinsam entschieden haben, am Ende auch eine kleine Aufführung machen und zeigen, was wir in den letzten Wochen alles gelernt und umgesetzt haben. Erst will uns nicht so recht etwas einfallen. Doch dann sprudeln auf einmal so viele Ideen aus uns heraus, dass wir gar nicht mehr zu einer Entscheidung kommen, sondern diese auf das nächste Treffen vertagen. À propos das nächste Mal: da werden wir ein weiteres Mal das Naturhistorische Museum besuchen und freuen uns schon auf eine ganz besondere Führung von Elli! Um was es bei dieser Führung geht, verraten wir euch beim nächsten Mal.

Fotos ©Nick Mangafas / HaKuK